King Size in Zagreb, Sarajewo and Moskva!

KING SIZE is Marthaler at his best. In a hotel room, a couple is trying to sleep, but both their dreams and the king-size bed are too big. Music, from Wagner to German Schlager, will console. One of the most bittersweet evenings on the German theatre scene at the moment. http://www.theater-basel.ch/index.cfm/agenda&BDB3CC74-08AE-5F54-38434531347A36D1/?method=play.detail&ID=BA56880E-FDCF-34E8-09BEB9B3BCC27B5C&lang=en Christoph Marthaler hat unsere Wahrnehmung von Theater in den vergangenen 25 Jahren verändert, indem er den Blick auf die Zwischentöne des menschlichen Lebens gelenkt und Theater als utopischen Ort für liebevoll inszenierte Außenseiter etabliert hat. Wenn die Zeit still steht und das Leben ausweglos erscheint, ist bei Marthaler auf die Glücksformel Musik Verlass: Singen hilft immer. Mit KING SIZE hat der Schweizer Regisseur nun ein Stück entwickelt, das ein Konzentrat der Marthalerschen Bühnenkunst ist: In einem Hotelzimmer versucht ein Paar zur (Nacht-)Ruhe zu kommen, aber sowohl seine Träume als auch das King-Size-Bett sind etwas zu groß. Außerdem sind da eine mysteriöse ältere Dame, die Spaghetti aus ihrer Handtasche isst, sowie ein geheimnisvoller Pianist. Das Paar (die hinreißenden Sänger Tora Augestad und Michael v. der Heide) erleichtert sich durch das Singen von Wagner-Arien bis Schlager-Hits in einem der heitermelancholischsten Abende, die es im deutschsprachigen Theater derzeit gibt. KING SIZE Ein Liederabend von Tora Augestad, Duri Bischof, Bendix Dethleffsen, Michael von der Heide, Christoph Marthaler, Sarah Schittek, Malte Ubenauf und Nikola Weisse. Es ist ja alles andere als ein Geheimnis, dass es sich bei einer «enharmonischen Verwechslung» um ein kompositorisches Verfahren handelt, mit dessen Hilfe Töne als andere Töne umgedeutet werden, wenn sie in der gleichstufigen Stimmung die gleiche Höhe, jedoch andere Namen (und andere Bedeutungen) haben. Und kaum erwähnt werden muss ebenfalls, dass fast alle Komponisten der vergangenen zwei Jahrhunderte sich dieser einzigartigen Technik bedienten. Aus gutem Grund: Denn könnte es eine Idee von Verwandlung geben, die mehr aus dem Leben gegriffen scheint als diese? Nein! Ohne die immerwährende Anwendung «enharmonischer Verwechslungen» wäre keine menschliche Verbindung denkbar. Kein Ehebündnis, keine heimliche Zweisamkeit, nicht einmal der harmloseste Kuss auf Erden. Und weil das so offensichtlich ist und gleichzeitig so rätselhaft und unerforscht, öffnen Christoph Marthaler und sein Ensemble mit minimalinvasivem Aufwand die äussersten Schichten des universalen Schläfenlappens und blicken auf das Zentrum enharmonischer Entscheidungskraft: Das Areal der Nachtruhe. Aufgeräumt ist es dort. Anmutig dekoriert, wohl temperiert und in sanften Farben tapeziert. Und inmitten dieser Räumlichkeit ragt es schliesslich überdeutlich empor, das weiche und straff gespannte Objekt der Begierde: Die Schlafstätte im King-Size-Format. Hier, wo innigste Zugewandtheit (liebende Vereinigung) und entschiedenste Abwesenheit (REM-Phase) ein siamesisches Zwillingsdasein führen, ereignen sie sich Tag für Tag und Stunde um Stunde: die grossen und heimtückischen Momente zwischenmenschlicher Verwandlung. Und weil mindestens drei Personen notwendig sind, um die Einzelbestandteile von Hingabe, Treueschwur und Seligkeit nachvollziehbar enharmonisch zu verwechseln, werden Tora Augestad und Michael von der Heide von einem geheimnisvollen Herrn namens Dethleffsen begleitet. Im wahrsten Sinne des Wortes.Bleibt zu fragen, warum sich noch eine weitere Dame in diesem Schlafzimmer aufhält? Als sicher gilt, dass ihr Interesse an enharmonischen Verwechslungen gering ist. Sie bewegt sich fast lautlos zwischen allen Stühlen. Alles Weitere bleibt abzuwarten. http://www.theater-basel.ch/index.cfm/agenda&BDB3CC74-08AE-5F54-38434531347A36D1/?method=play.detail&ID=BA56880E-FDCF-34E8-09BEB9B3BCC27B5C&lang=en http://www.freitag.de/autoren/der-freitag/die-andere-wirklichkeit http://www.scenekunst.no/pub/scenekunst/review/?aid=3821 http://www.tageswoche.ch/de/2013_10/kultur/520464/wenn-die-lebenstraeume-im-king-size-bett-versickern.htm In the summer of 2013 "King Size" was played to great success at Festival d'Avingon & Kampnagel Sommerfestival in Hamburg.

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